Steiner Häuschen in Oberkassel
Ganz in der Nähe des Arboretum Parks Härle in Oberkassel liegt die Burgwüstung „Steiner Häuschen“ mit den wenigen Resten eines Wohnturms. Sie entstammt einer mittelalterlichen Burganlage mit Ursprüngen im 10. Jahrhundert und ist die Ruine des zum Kloster Heisterbach gehörenden „Heistilhofes“, einer Schenkung der Gräfin Alveradis von Molbach an der Kloster wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Nach einem Bericht des Caesarius von Heisterbach wurde der Turm um das Jahr 1217 durch Blitzeinschlag zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Ursprünglich maß das rechteckigen Gebäude etwa 11 Meter mal 20 Meter und hatte eine Mauerstärke von 1,6 Meter Dicke sowie eine die Burg umgebenden Mauer. Im Rahmen des Neubaus der Bundesautobahn A 59 wurden in den Jahren 1977-1980 die Reste des Wohnturms mit einer starken, bergseitig liegenden Vorburg vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland ausgegraben. Dabei wurde Keramik Pingsdorfer Art gefunden, die die mittelalterliche Datierung der Anlage bestätigen.
Heinrich I. von Löwenberg (1300-1344) legte im Jahre 1335 beim aufgegeben Steiner Häuschen einen Wildpark an.
Literatur
Carl Jakob Bachem, Beueler Chronik. Zeittafel zur Geschichte des rechtsrheinischen Bonn. Bonn 1989, S. 36 und 42