Beueler Industriegeschichte
Die Beueler Industrie im Jahrzehnt des Wiederaufbaues
März 1945: Von Oberkassel vorstoßend, erreichen die Truppen der 78. amerikanischen Infanteriedivision das Zentrum von Beuel. An diesem Tag ging in unserer Heimat der grauenhafte Krieg zu Ende. Gegen vier Uhr am Nachmittag erreichten die Amerikaner die Einfahrt der Germania-Brotfabrik in der Kreuzstraße. Mit der MP im Anschlag durchsuchten sie die Gebäude nach Waffen und deutschen Soldaten. Was sie fanden, waren einige Männer, Deutsche und Fremdarbeiter, die der Kriegseinsatz hierher verschlagen hatte.
In den Trümmern
Es hat lange gedauert, bis in den Trümmern der früheren Industriebetriebe wieder neues Leben einzog. Eine Handvoll Männer, die Unternehmer selbst mit ihren verbliebenen Mitarbeitern, begannen Steine und Schutt wegzuräumen. Es war eine fast sinnlose Arbeit, denn es fehlte überall am Notwendigsten. Der Verkehr war vollkommen lahmgelegt. Erst im Juni 45 fuhr erstmals wieder ein Zug zwischen Menden und Honnef. Die Besatzer hatten bestimmte Ausgehzeiten festgelegt. Und nur zu diesen durfte die Bevölkerung ihre Wohnung verlassen. Die Bauern in den Landorten mussten sich mit den Banden von Räubern und Marodierenden, die aus den freigelassenen Fremdlagern entstanden, erwehren. Vom Kessko-Werk gab alles, was es noch an Nährmitteln, Fetten und Halbfabrikaten in Besitz hatte.
Stätten der Arbeit
Bonner Portland Zementwerk Aktiengesellschaft
Vereinigte Jutespinnereien und Webereien A. G.
Chemische Fabrik Dr. L C. Marquart A. G.
Rheinische Schmirgelwerke
Guilleaume-Werk
August Wilhelm Andernach AG
Rheinische Tapetenfabrik Schleu & Hoffmann G.m.b.H.
Nährmittelwerk Kessler & Comp. (KESSCO)
Geko-Tonmöbelwerk
Rheindorfer Möbelfabrik
Alana-Textil G.m.b.H.
Manometerfabrik Max Preiss
Literatur
Unsere Stadt Beuel - Zerstörung und Aufbau 1945 - 1955, herausgegeben von der Stadtverwaltung Beuel 1956