Evangelische Kirche Herchen
Die Evangelische Kirche im Windecker Ortsteil Herchen (Siegtalstr. 33) entstand zum Ende des 19. Jahrhunderts als einschiffige Hallenkirche im neogotischen Baustil.
Bereits um das Jahr 1550 hatte die Reformation den Ort Herchen erreicht und am Ort bildete sich eine lutherische Gemeinde, zu der sich bald der größte Teil der Bevölkerung bekannte. Nach zähem Ringen um die Kirche am Ort, wurde die heutige katholische Kirche Sankt Peter ab 1609 über zwei Jahrhunderte hinweg von evangelischen und katholischen Christen gemeinsam genutzt, was allerdings nicht gut funktioniert haben soll.
Im Jahr 1878 entstand schlißlich die heutige evangelische Kirche, die 1879 eingeweiht wurde, wobei der Kirchturm erst später im Jahr 1885 fertiggestellt war.
Es entstand eine einschiffige Hallenkirche mit Chor im neogotische Baustil. Die Kirche ist mit einem verschieferten Satteldach mit kleinen Gauben versehen sowie mit einem vorgestelltem Kirchturm, in dessen Erdgeschoß sich das Eingangsportal befindet. Das Helmdach des Kirchturms mit vier Ecktürmchen ist ebenfalls verschiefert. Im Inneren ist das Langhaus der Kirche in vier Joche mit Kreuzgratgewölben unterteilt.
Die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirchenfenster wurden nach dem Krieg zunächst notdürftig repariert und später durch Arbeiten von Karl Jörres aus den Jahren 1972 - 1974 ersetzt.
Pfarrer Hartig
Zur Zeit des Nationalsozialismus schloss sich der Herchener Pfarrer Dietrich Wilhelm Hartig, zusammen mit dem Presbyterium, der Bekennenden Kirche im Rheinland an, was längst nicht von allen Gemeindemitgliedern unterstützt wurde. Ihm zu Ehren wurde der Weg an der Kapelle im Nachbarort Stromberg in „Pfarrer-Hartig-Weg“ benannt. Bekannt ist, dass auch Alwin Ahlbory, von 1938-1950 Pfarrer in Herchen, und Walter Schmidt aus Herchen zur Bekennenden Kirche gehörten.