Stift Vilich und Sankt Peter: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Kirche Vilich IMG 0028.jpg|thumb|Ehemalige Stiftskirche in der Vilicher Adelheidisstraße]] | [[Datei:Kirche Vilich IMG 0028.jpg|thumb|Ehemalige Stiftskirche in der Vilicher Adelheidisstraße]] | ||
Das Vilicher Kloster war einst geistliches und kulturelles Zentrum im Rechtsrheinischen. Der lothringische Adelsherr Megingoz und seine Frau Gerberga sollen im Jahre 978 nach dem Tod ihres Sohnes dessen Erbteil für den Bau eines Frauenkonvents auf ihrem Besitz in [[Vilich]] gestiftet haben. Adelheid, Tochter der Stifter, wandelte den Konvent in ein Benediktinerinnen-Kloster um und wurde dessen erste Äbtissin. Sie starb im Jahre 1015 und wurde in Vilich beigesetzt. Bald machte die Kunde von Wunderheilungen an ihrem Grab die Runde, Wallfahrer pilgerten in Strömen nach Vilich. So baute man schon ab 1020 die Stiftskirche in eine dreischiffige Basilika um. Zerstörung und (teilweiser) Wiederaufbau kennzeichnen die weitere Geschichte des Kirchenbaues, zuletzt nach dem 30-jährigen Krieg. Der imposante Westturm von Sankt Peter, bis heute das weithin sichtbare Wahrzeichen des Ortes, wurde kurz vor 1700 fertig gestellt. Da in den frühmittelalterlichen Kriegswirren auch die Reliquien der (übrigens erst im vergangenen Jahrhundert heilig gesprochenen) Adelheid abhanden gekommen waren, hatten sich die Wallfahrer schon bald mehr und mehr dem | Das Vilicher Kloster war einst geistliches und kulturelles Zentrum im Rechtsrheinischen. Der lothringische Adelsherr Megingoz und seine Frau Gerberga sollen im Jahre 978 nach dem Tod ihres Sohnes dessen Erbteil für den Bau eines Frauenkonvents auf ihrem Besitz in [[Vilich]] gestiftet haben. Adelheid, Tochter der Stifter, wandelte den Konvent in ein Benediktinerinnen-Kloster um und wurde dessen erste Äbtissin. Sie starb im Jahre 1015 und wurde in Vilich beigesetzt. Bald machte die Kunde von Wunderheilungen an ihrem Grab die Runde, Wallfahrer pilgerten in Strömen nach Vilich. So baute man schon ab 1020 die Stiftskirche in eine dreischiffige Basilika um. Zerstörung und (teilweiser) Wiederaufbau kennzeichnen die weitere Geschichte des Kirchenbaues, zuletzt nach dem 30-jährigen Krieg. Der imposante Westturm von Sankt Peter, bis heute das weithin sichtbare Wahrzeichen des Ortes, wurde kurz vor 1700 fertig gestellt. Da in den frühmittelalterlichen Kriegswirren auch die Reliquien der (übrigens erst im vergangenen Jahrhundert heilig gesprochenen) Adelheid abhanden gekommen waren, hatten sich die Wallfahrer schon bald mehr und mehr dem [[Adelheidisbrunnen]] in [[Pützchen]] (s. auch [[Pützchens Markt]]) zugewandt. | ||
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Version vom 21. April 2023, 22:42 Uhr
Das Vilicher Kloster war einst geistliches und kulturelles Zentrum im Rechtsrheinischen. Der lothringische Adelsherr Megingoz und seine Frau Gerberga sollen im Jahre 978 nach dem Tod ihres Sohnes dessen Erbteil für den Bau eines Frauenkonvents auf ihrem Besitz in Vilich gestiftet haben. Adelheid, Tochter der Stifter, wandelte den Konvent in ein Benediktinerinnen-Kloster um und wurde dessen erste Äbtissin. Sie starb im Jahre 1015 und wurde in Vilich beigesetzt. Bald machte die Kunde von Wunderheilungen an ihrem Grab die Runde, Wallfahrer pilgerten in Strömen nach Vilich. So baute man schon ab 1020 die Stiftskirche in eine dreischiffige Basilika um. Zerstörung und (teilweiser) Wiederaufbau kennzeichnen die weitere Geschichte des Kirchenbaues, zuletzt nach dem 30-jährigen Krieg. Der imposante Westturm von Sankt Peter, bis heute das weithin sichtbare Wahrzeichen des Ortes, wurde kurz vor 1700 fertig gestellt. Da in den frühmittelalterlichen Kriegswirren auch die Reliquien der (übrigens erst im vergangenen Jahrhundert heilig gesprochenen) Adelheid abhanden gekommen waren, hatten sich die Wallfahrer schon bald mehr und mehr dem Adelheidisbrunnen in Pützchen (s. auch Pützchens Markt) zugewandt.
Adresse
- St. Peter, Schillerstr. 20, 53225 Bonn, Telefon.: 0228 / 466108