Martinszug: Unterschied zwischen den Versionen

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„De hillije Zinte Mätes, dat wor ne joode Mann“ – „der heilige St. Martin, das war ein guter Mann“ singen die Kinder, wenn sie am Zug zu Ehren des früheren Bischofs von Tours am Martinszug teilnehmen. Die Züge finden um den 11. November herum statt, dem Martinstag, an dem in vergangenen Zeiten der „Zehnte“ fällig wurde, eine Art Steuer, die auch in Naturalien (z.B. Gänse) beglichen werden konnte. Meist begleitet von einem Reiter im Bischofsornat, ziehen die Kinder mit ihren in den Kindergärten oder Grundschulen gebastelten Laternen durch die Straßen, bis der Zug an einem Martinsfeuer endet. Zur Belohnung gibt es traditionell für jedes Kind einen Weckmann aus Hefeteig und mit Rosinenaugen. Anschließend ziehen die „Pänz“ (rheinisch für Kinder) grüppchenweise von Haus zu Haus, tragen Gedichte oder Lieder vor und wollen dafür mit Süßigkeiten entlohnt werden, im Rheinland als „schnörzen“ bekannt. Es gibt wohl kaum einen Bonner Ortsteil, in dem kein Martinszug stattfindet. Besonders beeindruckend ist natürlich der große Martinszug in der Bonner '''[[Innenstadt]]'''.
„De hillije Zinte Mätes, dat wor ne joode Mann“ – „der heilige St. Martin, das war ein guter Mann“ singen die Kinder, wenn sie am Zug zu Ehren des früheren Bischofs von Tours am Martinszug teilnehmen. Die Züge finden um den 11. November herum statt, dem Martinstag, an dem in vergangenen Zeiten der „Zehnte“ fällig wurde, eine Art Steuer, die auch in Naturalien (z.B. Gänse) beglichen werden konnte. Meist begleitet von einem Reiter im Bischofsornat, ziehen die Kinder mit ihren in den Kindergärten oder Grundschulen gebastelten Laternen durch die Straßen, bis der Zug an einem Martinsfeuer endet. Zur Belohnung gibt es traditionell für jedes Kind einen Weckmann aus Hefeteig und mit Rosinenaugen. Anschließend ziehen die „Pänz“ (rheinisch für Kinder) grüppchenweise von Haus zu Haus, tragen Gedichte oder Lieder vor und wollen dafür mit Süßigkeiten entlohnt werden, im Rheinland als „schnörzen“ bekannt. Es gibt wohl kaum einen Bonner Ortsteil, in dem kein Martinszug stattfindet. Besonders beeindruckend ist natürlich der große Martinszug in der Bonner '''[[Innenstadt]]'''.
[[Kategorie:Brauchtum]]

Version vom 3. April 2023, 23:41 Uhr

„De hillije Zinte Mätes, dat wor ne joode Mann“ – „der heilige St. Martin, das war ein guter Mann“ singen die Kinder, wenn sie am Zug zu Ehren des früheren Bischofs von Tours am Martinszug teilnehmen. Die Züge finden um den 11. November herum statt, dem Martinstag, an dem in vergangenen Zeiten der „Zehnte“ fällig wurde, eine Art Steuer, die auch in Naturalien (z.B. Gänse) beglichen werden konnte. Meist begleitet von einem Reiter im Bischofsornat, ziehen die Kinder mit ihren in den Kindergärten oder Grundschulen gebastelten Laternen durch die Straßen, bis der Zug an einem Martinsfeuer endet. Zur Belohnung gibt es traditionell für jedes Kind einen Weckmann aus Hefeteig und mit Rosinenaugen. Anschließend ziehen die „Pänz“ (rheinisch für Kinder) grüppchenweise von Haus zu Haus, tragen Gedichte oder Lieder vor und wollen dafür mit Süßigkeiten entlohnt werden, im Rheinland als „schnörzen“ bekannt. Es gibt wohl kaum einen Bonner Ortsteil, in dem kein Martinszug stattfindet. Besonders beeindruckend ist natürlich der große Martinszug in der Bonner Innenstadt.