Jüdische Geschichte und Kultur in Bornheim: Unterschied zwischen den Versionen
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An dieser Stelle stand das 1896 wiedereingeweihte Bethaus der jüdischen Gemeinde Hersel. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurden die Mitglieder der Synagogengemeinde systematisch unterdrückt, verschleppt und ermordet. Das Bethaus musste um 1940 unter Zwang an die Gemeinde Hersel verkauft werden. Im Jahre 1954 errichtete man hier das heutige Feuerwehrgerätehaus.''<br/> | |||
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[[Jüdischer Friedhof Hersel]] | [[Jüdischer Friedhof Hersel]] |
Version vom 6. September 2023, 15:52 Uhr
In den 1930er Jahren lebten 110 Juden in Bornheim. Es wird geschätzt, dass 70 von ihnen Opfer der Nationalsozialisten wurden. An ihr Schicksal erinnern 55 Stolpersteine im Stadtgebiet. [1]
Neben vier jüdischen Friedhöfen ist in Bornheim ein Synagogenstandort bekannt. Der jüdische Friedhof Bornheims ist geschlossen, ebenso wie die Friedhöfe in Hersel und Walberberg. Die jüdischen Gemeinden wurden in der Zeit von 1940 bis 1945 vernichtet.
Aktion Stolpersteine
Die Stadt Bornheim will allen Bürgerinnen und Bürgern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verschleppt und in Vernichtungslagern ermordet wurden, ein bleibendes Andenken bewahren. Daher hat der Rat der Stadt am 21. April 2005 beschlossen, sich an der Aktion „Stolpersteine“ zu beteiligen. In Bornheim hatten die Nazis im Jahr 1941 mit der Deportation jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger begonnen. So starben etwa 70 Bornheimerinnen und Bornheimer in Vernichtungslagern. Zwischen 2006 und 2021 wurden insgesamt 67 Stolpersteine in den Ortschaften Roisdorf, Bornheim, Walberberg, Hersel, Widdig, Merten, Sechtem und Waldorf verlegt.
Orte des Erinnerns
Alter Jüdischer Friedhof am Hexenturm in Walberberg
- Der nicht mehr erhaltene ältere jüdische Friedhof in Walberberg lag oberhalb des sogenannten „Hexenturms“. Er wurde vom 18. Jahrhundert bis 1836 belegt. Grabsteine sind hier nicht mehr vorhanden. Eine Tafel an der benachbarten Pfarrkirche St. Walburga zum „Natur-Kultur-Pfad Walberberg" erläutert, dass der jüdische Friedhof bis zum 19. Jahrhundert am Hexenturm gelegen habe. Ab dem Jahr 1856 fanden Begräbnisse auf dem jüdischen Friedhof am Matthias-Claudius-Weg statt.
- Auf dem 423 m² großen Friedhof wurden in der Zeit von 1856 bis 1932 Bestattungen vorgenommen. Der älteste Grabstein ist von 1813 und stammt offenbar noch vom ehemaligen Friedhof in der Nähe des Hexenturms.
- Beginn vor 1843, Ende 1954
Der Betsaal ist 1843 belegt und wurde 1896 grundlegend renoviert. Heute steht hier das örtliche Feuerwehrgerätehaus. Eine Hinweistafel am Gebäude verweist auf die Geschichte des Standorts:
Jüdisches Bethaus
An dieser Stelle stand das 1896 wiedereingeweihte Bethaus der jüdischen Gemeinde Hersel. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurden die Mitglieder der Synagogengemeinde systematisch unterdrückt, verschleppt und ermordet. Das Bethaus musste um 1940 unter Zwang an die Gemeinde Hersel verkauft werden. Im Jahre 1954 errichtete man hier das heutige Feuerwehrgerätehaus.
Quelle: Stadtarchiv Bornheim
- Nachdem die Herseler Juden zunächst den Jüdischen Friedhof in der Lessingstraße in Bornheim mitbenutzt hatten, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts – vermutlich zwischen 1848 und 1853 – der bis 1942 belegte Friedhof an der Elbestraße (früher Karweg) in Hersel angelegt. Hier sind 33 Grabsteine noch erhalten.
Jüdischer Friedhof Lessingstraße in Bornheim
- Der Friedhof datiert möglicherweise schon aus dem 16. Jahrhundert, der älteste Grabstein ist von 1771. Es sind 107 Grabstätten erhalten, insgesamt 110 Inschriften aus den Jahren 1771 bis 1938 sind in der epidat-Datenbank des Essener Salomon Ludwig Steinheim-Instituts dokumentiert. Auf dem Bornheimer Friedhof wurden auch in Hersel, Heimerzheim und Sechtem verstorbene Juden bestattet.
- vgl. dazu: - Friedhof Bornheim - www.steinheim-institut.de
- 1866 wurde die neue Synagoge an der Königstraße 55 fertiggestellt. Wie die evangelische und katholische Kirche im Ort, wurde das Gebäude vom Bonner Kreisbaumeister Paul Thomann entworfen. Den Giebel des schlicht gehaltenen Backsteinbaus zierte ein Davidstern.
- Am Abend des 10. November 1938 - einen Tag später als in den größeren Städten - wurde die Synagoge in Bornheim in Brand gesteckt.
Weblinks und Quellen
- ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de: Jüdisches Bornheim
- „Alter Jüdischer Friedhof am Hexenturm in Walberberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12970-20110705-10 (Abgerufen: 29. Juli 2023)
- „Jüdischer Friedhof Walberberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12969-20110705-9 (Abgerufen: 29. Juli 2023)
- „Bethaus in Hersel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290331 (Abgerufen: 29. Juli 2023)
- „Jüdischer Friedhof Hersel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12355-20110621-13 (Abgerufen: 29. Juli 2023)
- „Jüdischer Friedhof Lessingstraße in Bornheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12238-20110614-9 (Abgerufen: 29. Juli 2023)
Einzelnachweise: