Doppelgrab von Oberkassel: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Siedlungsgeschichte der Region reicht weit zurück. Ein wichtiger Beleg ist das '''Doppelgrab von Oberkassel''', das 1914 von Steinbrucharbeitern im Basaltsteinbruch in [[Oberkassel]] entdeckt wurde. Unter flachen Basaltblöcken lagen die zwischen 13.300 und 14.000 Jahre alten Skelette eines etwa 50 Jahre alten Mannes und einer 20- bis 25-jährigen Frau, weiterhin die Überreste eines Hundes sowie weitere Tierreste und bearbeitete Tierknochen. Die Skelette, die Grabbeigaben und ein Teil des Hundegebisses sind heute im LVR-Landesmuseum Bonn zu sehen. Anlässlich des 100-jährigen Fundjubiläums zeigte das Museum dazu vom 23. Oktober 2014 bis zum 28. Juni 2015 die Ausstellung "Eiszeitjäger – Leben im Paradies". | Die Siedlungsgeschichte der Region reicht weit zurück. Ein wichtiger Beleg ist das '''Doppelgrab von Oberkassel''', das 1914 von Steinbrucharbeitern im Basaltsteinbruch in [[Oberkassel]] entdeckt wurde. Unter flachen Basaltblöcken lagen die zwischen 13.300 und 14.000 Jahre alten Skelette eines etwa 50 Jahre alten Mannes und einer 20- bis 25-jährigen Frau, weiterhin die Überreste eines Hundes sowie weitere Tierreste und bearbeitete Tierknochen. Die Skelette, die Grabbeigaben und ein Teil des Hundegebisses sind heute im LVR-Landesmuseum Bonn zu sehen. Anlässlich des 100-jährigen Fundjubiläums zeigte das Museum dazu vom 23. Oktober 2014 bis zum 28. Juni 2015 die Ausstellung "Eiszeitjäger – Leben im Paradies". | ||
Version vom 20. April 2023, 18:45 Uhr
Die Siedlungsgeschichte der Region reicht weit zurück. Ein wichtiger Beleg ist das Doppelgrab von Oberkassel, das 1914 von Steinbrucharbeitern im Basaltsteinbruch in Oberkassel entdeckt wurde. Unter flachen Basaltblöcken lagen die zwischen 13.300 und 14.000 Jahre alten Skelette eines etwa 50 Jahre alten Mannes und einer 20- bis 25-jährigen Frau, weiterhin die Überreste eines Hundes sowie weitere Tierreste und bearbeitete Tierknochen. Die Skelette, die Grabbeigaben und ein Teil des Hundegebisses sind heute im LVR-Landesmuseum Bonn zu sehen. Anlässlich des 100-jährigen Fundjubiläums zeigte das Museum dazu vom 23. Oktober 2014 bis zum 28. Juni 2015 die Ausstellung "Eiszeitjäger – Leben im Paradies".
Von der frühen Besiedelung zeugen aber auch Gräber ab dem 7. Jahrhundert vor Christus, darunter Siedlungsspuren in Geislar, Neu-Vilich und Vilich-Müldorf ab dem 5. Jahrhundert vor Christus, eine umfangreiche Siedlung aus der Merowingerzeit zwischen Vilich-Müldorf und Bechlinghoven und nicht zuletzt über 600 Merowingergräber in Ramersdorf.
In Oberkassel war im Steinbruch „Am Stingenberg“ jahrzehntelang Basalt gebrochen worden, der vor ca. 25 Millionen Jahren entlang einer Spalte parallel zum Rheinlauf aufgestiegen war und der zum tertiären Vulkanismus des Siebengebirges gehört. Dieser Basaltzug, die „Rabenlay“, hat hier die Richtung des Rheines bestimmt.
Hier entdeckten zwei Arbeiter im Februar 1914 im Steinbruch „Am Stingenberg“ Knochen, die sie als menschliche Überreste erkannten. Die Knochen waren in gutem Zustand, zwei Schädel fast unversehrt. Die Arbeit wurde unterbrochen und der Oberkasseler Lehrer Franz Kissel sorgte dafür, dass der Fund gesichert wurde. Neben den menschlichen Überresten aus dem Oberkasseler Grab sind die bearbeiteten Grabbeigaben archäologisch besonders wertvoll.
Mediografie
Martin Wein: General-Anzeiger Bonn vom 11.1.2021, So lebten die Menschen vor fast 15.000 Jahren in Bonn
Skywalk Rabenlay
Vom Doppelgrab-Fundort am Franz-Kissel-Weg führt ein Rundweg zur Aussichtsplattform an der Rabenlay, 2017 als sogenannter Skywalk fertiggestellt mit schönem Blick auf das Rheintal und Bonn.