Zementwerk in Oberkassel: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein besonderes Areal hat sich in den letzten Jahren im  [[Beuel|Stadtbezirk Beuel]] am sog. [[Bonner Bogen]] direkt am [[Rhein]]ufer auf der Grenze der Stadtteile [[Ramersdorf]] und [[Oberkassel]] entwickelt. Entstanden ist auf dem Gelände der ehemaligen [[Beueler Zementfabrik]] ein Gebäudeensemble, bei dem auch einige ursprüngliche Gebäude des Zementwerks beibehalten worden sind.  
Ein besonderes Areal hat sich in den letzten Jahren im  [[Beuel|Stadtbezirk Beuel]] am sog. [[Bonner Bogen]] direkt am [[Rhein]]ufer auf der Grenze der Stadtteile [[Ramersdorf]] und [[Oberkassel]] entwickelt. Entstanden ist auf dem Gelände der ehemaligen [[Beueler Zementfabrik]] ein Gebäudeensemble, bei dem auch einige ursprüngliche Gebäude des Zementwerks beibehalten worden sind.  
Das Gelände, auf dem die Fabrik stand, liegt zwischen [[Ramersdorf]] und [[Oberkassel]] sowie der Südbrücke direkt am rechtsrheinischen Rheinufer, wo früher die Rohstoffe aus- und der fertige Zement auf Schiffe geladen wurden. Mittlerweile sind dort etliche moderne Bürobauten entstanden, die von renommierten Unternehmen bezogen wurden. In der Nähe der „Zementfabrik“ entstand auch das neue Polizeipräsidium. Erhalten geblieben sind bzw. geschickt in die neue Bebauung integriert wurden ein alter Wasserturm, die so genannte „Rohmühle“ (heute ein Restaurant) und ein früherer Verwaltungsbau.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Hinweise am Bonner Bogen IMG 0015.jpg|thumb|Hinweise am Bonner Bogen]]
Auf Initiative von Hermann Bleibtreu (1821-1881), dem Begründer der deutschen Zementindustrie, wurde das Werk hier am heutigen „Hermann Bleibtreu - Ufer“ in den Jahren von 1856-1858 errichtet, nachdem sich der Bonner Bergwerks- und Hüttenverein, der 1853 als Aktiengesellschaft entstanden war, für den Bau einer Portland-Zementfabrik in Oberkassel entschlossen hatte, deren Geschäftsführer Hermann Bleibtreu wurde. Die Produktion begann 1858. Die Beueler Zementfabrik gab vielen Menschen Arbeit und Brot. In seiner Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum erinnert der Bürgerverein Limperich aber auch an handfeste Nachteile für die umliegenden Orte, die je nach Windrichtung unter erheblicher Staubbelastung zu leiden hatten <ref>[https://www.limperich.de/download/2009_festschrift_bv_limperich_kl.pdf Zwischen Rhein und Ennert], Festschrift zum Jubiläum 100 Jahre Bürgerverein Limperich 2009, S. 9</ref>.
Auf Initiative von Hermann Bleibtreu (1821-1881), dem Begründer der deutschen Zementindustrie, wurde das Werk hier am heutigen „Hermann Bleibtreu - Ufer“ in den Jahren von 1856-1858 errichtet, nachdem sich der Bonner Bergwerks- und Hüttenverein, der 1853 als Aktiengesellschaft entstanden war, für den Bau einer Portland-Zementfabrik in Oberkassel entschlossen hatte, deren Geschäftsführer Hermann Bleibtreu wurde. Die Produktion begann 1858. Die Beueler Zementfabrik gab vielen Menschen Arbeit und Brot. In seiner Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum erinnert der Bürgerverein Limperich aber auch an handfeste Nachteile für die umliegenden Orte, die je nach Windrichtung unter erheblicher Staubbelastung zu leiden hatten <ref>[https://www.limperich.de/download/2009_festschrift_bv_limperich_kl.pdf Zwischen Rhein und Ennert], Festschrift zum Jubiläum 100 Jahre Bürgerverein Limperich 2009, S. 9</ref>.


Nach Eröffnung der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke (1870) erhielt das Zementwerk Anschluss an den [[Bahnhof Oberkassel]]. Im Laufe der Zeit wurde das Areal um weitere Fertigungs- und Verwaltungsgebäude nach Norden hin erweitert. 1964 hatte das Werk 430 Beschäftigte. In den Folgejahren wurde die wirtschaftliche Lage schwieriger. 1985 fusionierte das Beueler Zementwerk mit der Dykerhoff AG, die Ende 1987 das Werk schließen ließ. Einige der alten Gebäude wurden 1989 unter Denkmalschutz gestellt und in die städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme am Bonner Bogen integriert. Zum erhaltenen historische Gebäudeensemble gehören der Wasserturm, die ehemalige Direktorenvilla und die Rohmühle.
Nach Eröffnung der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke (1870) erhielt das Zementwerk Anschluss an den [[Bahnhof Oberkassel]]. Im Laufe der Zeit wurde das Areal um weitere Fertigungs- und Verwaltungsgebäude nach Norden hin erweitert. 1964 hatte das Werk 430 Beschäftigte. In den Folgejahren wurde die wirtschaftliche Lage schwieriger. 1985 fusionierte das Beueler Zementwerk mit der Dykerhoff AG, die Ende 1987 das Werk schließen ließ. Einige der alten Gebäude wurden 1989 unter Denkmalschutz gestellt und in die städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme am Bonner Bogen integriert. Zum erhaltenen historische Gebäudeensemble gehören der Wasserturm, die ehemalige Direktorenvilla und die Rohmühle.
== siehe auch ==
* [[Bonner Bogen]]


== Weblinks und Quellen ==
== Weblinks und Quellen ==
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* [https://www.hgv-beuel.de/exponate-zementwerk  Informationen auf www.hgv-beuel.de]
* [https://www.hgv-beuel.de/exponate-zementwerk  Informationen auf www.hgv-beuel.de]
* [http://www.rheinische-industriekultur.de/objekte/Bonn/zementwerk/zementfabrik.html Informationen auf www.rheinische-industriekultur.de]  (Artikel von Walter Buschmann zur Bonner Zementfabrik)
* [http://www.rheinische-industriekultur.de/objekte/Bonn/zementwerk/zementfabrik.html Informationen auf www.rheinische-industriekultur.de]  (Artikel von Walter Buschmann zur Bonner Zementfabrik)
* „Rohmühle bei Oberkassel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57894-20121206-2 (Abgerufen: 22. April 2023)
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Bonner_Bogen  Wikipedia-Eintrag]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Bonner_Bogen  Wikipedia-Eintrag]


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[[Kategorie: Bonn]]
[[Kategorie: Bonn]]
[[Kategorie: Beuel]]
[[Kategorie: Beuel]]
[[Kategorie: Geschichte]]
[[Kategorie: Industriegeschichte]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeiten]]

Aktuelle Version vom 25. Juli 2024, 12:26 Uhr

Bebauung am Bonner Bogen - Foto: H. D. Weber
Am Bonner Bogen - Blick zur ehemaligen Direktorenvilla

Ein besonderes Areal hat sich in den letzten Jahren im Stadtbezirk Beuel am sog. Bonner Bogen direkt am Rheinufer auf der Grenze der Stadtteile Ramersdorf und Oberkassel entwickelt. Entstanden ist auf dem Gelände der ehemaligen Beueler Zementfabrik ein Gebäudeensemble, bei dem auch einige ursprüngliche Gebäude des Zementwerks beibehalten worden sind.

Das Gelände, auf dem die Fabrik stand, liegt zwischen Ramersdorf und Oberkassel sowie der Südbrücke direkt am rechtsrheinischen Rheinufer, wo früher die Rohstoffe aus- und der fertige Zement auf Schiffe geladen wurden. Mittlerweile sind dort etliche moderne Bürobauten entstanden, die von renommierten Unternehmen bezogen wurden. In der Nähe der „Zementfabrik“ entstand auch das neue Polizeipräsidium. Erhalten geblieben sind bzw. geschickt in die neue Bebauung integriert wurden ein alter Wasserturm, die so genannte „Rohmühle“ (heute ein Restaurant) und ein früherer Verwaltungsbau.

Geschichte

Hinweise am Bonner Bogen

Auf Initiative von Hermann Bleibtreu (1821-1881), dem Begründer der deutschen Zementindustrie, wurde das Werk hier am heutigen „Hermann Bleibtreu - Ufer“ in den Jahren von 1856-1858 errichtet, nachdem sich der Bonner Bergwerks- und Hüttenverein, der 1853 als Aktiengesellschaft entstanden war, für den Bau einer Portland-Zementfabrik in Oberkassel entschlossen hatte, deren Geschäftsführer Hermann Bleibtreu wurde. Die Produktion begann 1858. Die Beueler Zementfabrik gab vielen Menschen Arbeit und Brot. In seiner Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum erinnert der Bürgerverein Limperich aber auch an handfeste Nachteile für die umliegenden Orte, die je nach Windrichtung unter erheblicher Staubbelastung zu leiden hatten [1].

Nach Eröffnung der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke (1870) erhielt das Zementwerk Anschluss an den Bahnhof Oberkassel. Im Laufe der Zeit wurde das Areal um weitere Fertigungs- und Verwaltungsgebäude nach Norden hin erweitert. 1964 hatte das Werk 430 Beschäftigte. In den Folgejahren wurde die wirtschaftliche Lage schwieriger. 1985 fusionierte das Beueler Zementwerk mit der Dykerhoff AG, die Ende 1987 das Werk schließen ließ. Einige der alten Gebäude wurden 1989 unter Denkmalschutz gestellt und in die städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme am Bonner Bogen integriert. Zum erhaltenen historische Gebäudeensemble gehören der Wasserturm, die ehemalige Direktorenvilla und die Rohmühle.

siehe auch

Weblinks und Quellen

Rohmühle am Bonner Bogen
Foto: Hans-Dieter Weber

Quellen

  1. Zwischen Rhein und Ennert, Festschrift zum Jubiläum 100 Jahre Bürgerverein Limperich 2009, S. 9

Weblinks