Kölner Kurfürsten: Unterschied zwischen den Versionen

 
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 7: Zeile 7:
=== Bonn als kurfürstlicher Wohnsitz ===
=== Bonn als kurfürstlicher Wohnsitz ===
[[Datei:Alter Zoll IMG 1680.jpg|thumb|Am Alten Zoll in Bonn]]
[[Datei:Alter Zoll IMG 1680.jpg|thumb|Am Alten Zoll in Bonn]]
Nach der verlorenen Schlacht von Worringen im Jahr 1288 wurde Bonn zu einem der bevorzugten kurfürstlichen Wohnsitze, nachdem Siegfried von Westerburg die Hauptstadt Köln verloren hatte.  
Nach der verlorenen Schlacht von Worringen im Jahr 1288 wurde Bonn - neben Brühl, der Godesburg und Poppelsdorf - zum Ausweich-Wohnsitz der Kölner Kurfürsten und entwickelte sich zu einem der bevorzugten kurfürstlichen Wohnsitze, nachdem Siegfried von Westerburg die Hauptstadt Köln verloren hatte.


Aber es dauert noch lange Zeit, bis man sich auch offiziell auf Bonn festlegt. Erst knapp 250 Jahre später wird mit der Kanzlei zumindest die Verwaltung Kurkölns in die Stadt verlegt und Erzbischof Salentin von Isenburg lässt nahe am [[Alter Zoll|Alten Zolls]] einen Renaissance-Palast bauen, einen Vorläufer des späteren [[Kurfürstliches Schloss|Kurfürstlichen Schlosses]]. Erst im Jahr 1597 bekennt sich [[Kurfürst Ferdinand Maria|Koadjutor Ferdinand von Bayern]] dann in seiner „Rat- und Kanzleiordnung“ offiziell zu Bonn als Residenzstadt.
Aber es dauert noch lange Zeit, bis man sich auch offiziell auf Bonn festlegt. Erst knapp 250 Jahre später wird mit der Kanzlei zumindest die Verwaltung Kurkölns in die Stadt verlegt und Erzbischof Salentin von Isenburg lässt nahe am [[Alter Zoll|Alten Zolls]] einen Renaissance-Palast bauen, einen Vorläufer des späteren [[Kurfürstliches Schloss|Kurfürstlichen Schlosses]]. Erst im Jahr 1597 bekennt sich [[Kurfürst Ferdinand Maria|Koadjutor Ferdinand von Bayern]] dann in seiner „Rat- und Kanzleiordnung“ offiziell zu Bonn als Residenzstadt.
Zeile 25: Zeile 25:
Im Zu­ge des [[Truchsessischer Krieg|Truch­ses­si­schen Kriegs]] (auch: Köl­ni­scher Krie­g, 1583-1589) begann mit [[Herzog Ernst von Bayern]] (1554–1612) die Epoche der kurkölnischen Herrscher aus dem Hause Wittelsbach (bis hin zu [[Kurfürst Clemens August]]).
Im Zu­ge des [[Truchsessischer Krieg|Truch­ses­si­schen Kriegs]] (auch: Köl­ni­scher Krie­g, 1583-1589) begann mit [[Herzog Ernst von Bayern]] (1554–1612) die Epoche der kurkölnischen Herrscher aus dem Hause Wittelsbach (bis hin zu [[Kurfürst Clemens August]]).


Sein Neffe Ferdinand bestimmte [[Bonn]] dann im Jahr 1597 als Koadjutor in einer Rat- und Kanzleiordnung offiziell zur kurfürstlichen Residenzstadt, wobei dessen Eintreten für die Gegenreformation in der Stadt auch in fürchterlichen Taten mündet. Sein Na­me ist eng mit ei­ner Hoch­pha­se der He­xen­ver­fol­gung im Kur­fürs­ten­tum ver­bun­den.
Ferdinand von Bayern (der spätere [[Kurfürst Ferdinand Maria]]) bestimmte [[Bonn]] dann im Jahr 1597 - noch als Koadjutor - in einer Rat- und Kanzleiordnung offiziell zur kurfürstlichen Residenzstadt, wobei dessen Eintreten für die Gegenreformation in der Stadt auch in fürchterlichen Taten mündete. Sein Name ist eng mit einer Hochphase der Hexenverfolgung im Kurfürstentum verbunden.
 
Insbesondere unter [[Kurfürst Joseph Clemens]] erfolgte dann nach dessen Rückkehr aus dem französischen Exil 1715 die barocke Ausgestaltung Bonns. Er ließ auf der zerstörten Festung das barocke Residenzschloss errichten, erneuerte das [[Poppelsdorfer Schloss]] auf der mittelalterlichen Burganlage und veranlasste etliche weitere Baumaßnahmen.


Unter dem Begriff „[[kurfürstliches Bonn]]" werden gemeinhin die Jahre 1715-1794 verstanden, als besonders die Kurfürsten Joseph Clemens und Clemens August in Bonn eine umfangreiche Bautätigkeit entwickelten.
Unter dem Begriff „[[kurfürstliches Bonn]]" werden gemeinhin die Jahre 1715-1794 verstanden, als besonders die Kurfürsten Joseph Clemens und Clemens August in Bonn eine umfangreiche Bautätigkeit entwickelten.