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[[Datei:Langer Eugen907.jpg|thumb|"Langer Eugen" im UN-Campus in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.]]
[[Datei:Langer Eugen907.jpg|thumb|"Langer Eugen" im UN-Campus in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.]]
Als '''Langer Eugen''' wird ein von 1966 bis 1969 gebautes 30-stöckiges und 114 Meter hohes Hochhaus im Bonner Ortsteil [[Gronau]] genannt. Bis zum Umzug des Deutschen Bundestages nach Berlin 1999 war das Gebäude als „neues Abgeordnetenhochhaus“ Hauptstandort für die Büros der Mitglieder des Deutschen Bundestages. Seinen Namen verdankt das Gebäude Eugen Gerstenmaier, der bis 1969 Bundestagspräsident und ein engagierter Befürworter des Hochhauses war.  
Als '''Langer Eugen''' wird ein von 1966 bis 1969 gebautes 30-stöckiges und 114 Meter hohes Hochhaus im Bonner Ortsteil [[Gronau]] genannt. Bis zum Umzug des Deutschen Bundestages nach Berlin 1999 war das Gebäude als „neues Abgeordnetenhochhaus“ Hauptstandort für die Büros der Mitglieder des Deutschen Bundestages. Seinen Namen verdankt das Gebäude Eugen Gerstenmaier, der bis 1969 Bundestagspräsident und ein engagierter Befürworter des Hochhauses war.  
Seit dem Umzug des Bundestags nach Berlin wird es von den Vereinten Nationen genutzt und ist Zentrum des UN-Campus Bonn.


Nach abgeschlossener Sanierung wurde das Gebäude ab April 2006 von damals elf Organisationen der Vereinten Nationen bezogen - als Teil des im Juli 2006 eröffneten [[UN-Campus Bonn]]. Heute ist das Gebäude Zentrum des UN-Campus und Sitz der Vereinten Nationen in Bonn. Der als Baudenkmal geschützte Lange Eugen ist eine Station des durch das ehemalige Regierungsviertel führenden [[Weg der Demokratie (Bonn)|Weges der Demokratie]].
Nach abgeschlossener Sanierung wurde das Gebäude ab April 2006 von damals elf Organisationen der Vereinten Nationen bezogen - als Teil des im Juli 2006 eröffneten [[UN-Campus Bonn]]. Heute ist das Gebäude Zentrum des UN-Campus und Sitz der Vereinten Nationen in Bonn. Der als Baudenkmal geschützte Lange Eugen ist eine Station des durch das ehemalige Regierungsviertel führenden [[Weg der Demokratie (Bonn)|Weges der Demokratie]].
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Der Bau des Abgeordnetenhochhauses 1966 bis 1969 markierte aber auch das Ende der baulichen Provisorien des Deutschen Bundestages in Bonn. Auch die Ausgestaltung spiegelte in jedem Detail das Selbstbewusstsein der jungen Bundesrepublik wider. Große Teile der Ausstattung wurden von Eiermann entworfen oder ausgesucht. Dazu gehören auch Kunstwerke, die eigens für das Abgeordnetenhaus entworfen wurden. Der repräsentative Charakter sollte auch in der Kunst am Bau zur Geltung kommen, darunter die Kunstwerke so renommierter Künstler wie Emil Schumacher, Fritz Koenig, HAP Grieshaber und Günther Uecker.
Der Bau des Abgeordnetenhochhauses 1966 bis 1969 markierte aber auch das Ende der baulichen Provisorien des Deutschen Bundestages in Bonn. Auch die Ausgestaltung spiegelte in jedem Detail das Selbstbewusstsein der jungen Bundesrepublik wider. Große Teile der Ausstattung wurden von Eiermann entworfen oder ausgesucht. Dazu gehören auch Kunstwerke, die eigens für das Abgeordnetenhaus entworfen wurden. Der repräsentative Charakter sollte auch in der Kunst am Bau zur Geltung kommen, darunter die Kunstwerke so renommierter Künstler wie Emil Schumacher, Fritz Koenig, HAP Grieshaber und Günther Uecker.


Im Jahr 1975 wurde auf dem Dach des Gebäudes eine Notlandeplattform errichtet, vier Jahre später an der Rheinseite ein Fluchttreppenhaus angebaut.<ref>Quelle: ''Vom Abgeordnetenhochhaus zum Domizil der Vereinten Nationen - Geschichte Der Lange Eugen: 50 Jahre Bonner Wahrzeichen'', in: ''[[Rhein-Zeitung]]'', Ausgabe K (Kreis Ahrweiler) vom 2. Mai 2018</ref>
Im Jahr 1975 wurde auf dem Dach des Gebäudes eine Notlandeplattform errichtet, vier Jahre später an der Rheinseite ein Fluchttreppenhaus angebaut.<ref>Quelle: ''Vom Abgeordnetenhochhaus zum Domizil der Vereinten Nationen - Geschichte Der Lange Eugen: 50 Jahre Bonner Wahrzeichen'', in: ''Rhein-Zeitung'', Ausgabe K (Kreis Ahrweiler) vom 2. Mai 2018</ref>


[[Datei:Langer Eugen.jpg|thumb|Das frühere Abgeordneten-Hochhaus "Langer Eugen"]]
[[Datei:Langer Eugen.jpg|thumb|Das frühere Abgeordneten-Hochhaus "Langer Eugen"]]
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Im „Langen Eugen“ befinden sich heute UN-Einrichtungen. Sie haben – nach umfangreicher Renovierung des denkmalgeschützten Baues – im Juli 2006 in Anwesenheit des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan und Bundeskanzlerin Angela Merkel das Hochhaus und das dazugehörige „Alte Abgeordneten-Hochhaus als UN-Campus in Beschlag genommen. Am 11. Juli 2006, nachdem die Bundestagsabgeordneten Bonn in Richtung Berlin verlassen hatten, wurde vor dem Langen Eugen die Flagge der Vereinten Nationen gehisst. Bundeskanzlerin Angela Merkel übergab das nun exterritoriale Gebiet an UNO-Generalsekretär Kofi Annan.
Im „Langen Eugen“ befinden sich heute UN-Einrichtungen. Sie haben – nach umfangreicher Renovierung des denkmalgeschützten Baues – im Juli 2006 in Anwesenheit des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan und Bundeskanzlerin Angela Merkel das Hochhaus und das dazugehörige „Alte Abgeordneten-Hochhaus als UN-Campus in Beschlag genommen. Am 11. Juli 2006, nachdem die Bundestagsabgeordneten Bonn in Richtung Berlin verlassen hatten, wurde vor dem Langen Eugen die Flagge der Vereinten Nationen gehisst. Bundeskanzlerin Angela Merkel übergab das nun exterritoriale Gebiet an UNO-Generalsekretär Kofi Annan.
== siehe auch ==
* [[Bonner Hochhäuser]]
* [[Bonner Republik]]
* [[Bundesviertel]]
* [[Weg der Demokratie]]


==Weblinks und Quellen==
==Weblinks und Quellen==
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[[Kategorie: Bauwerk]]
[[Kategorie: Bauwerk]]
[[Kategorie: erbaut 1969]]
[[Kategorie: erbaut 1969]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie: Geschichte]]
[[Kategorie: Rhein]]