Wohnen in Bonn: Unterschied zwischen den Versionen

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In 2024 veröffentlichte das Pestel-Institut eine Regionalstudie auch mit Zahlen für Bonn. Danach sollten in Bonn bis 2028 rund 2350 neue Wohnungen pro Jahr neu gebaut werden um die prognostizierte Nachfrage zu decken und den schon heute fehlenden Wohnungsbedarf auszugleichen.
In 2024 veröffentlichte das Pestel-Institut eine Regionalstudie auch mit Zahlen für Bonn. Danach sollten in Bonn bis 2028 rund 2350 neue Wohnungen pro Jahr neu gebaut werden um die prognostizierte Nachfrage zu decken und den schon heute fehlenden Wohnungsbedarf auszugleichen.
Geht es darum den jährlichen Bedarf zu decken, sprechen Berechnungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit Sitz in Bonn im Auftrag des Bundesbauministeriums in 2025 davon, dass in [[Bonn]] bis 2030 zumindest jährlich 1.600 Wohnungen benötigt werden, was ebenfalls deutlich über dem Bundesschnitt liegt. Im Rhein-Sieg-Kreis liegt der Bedarf danach pro Jahr bei 2.500 Wohnungen. Die tatsächlichen Fertigstellungszahlen liegen deutlich darunter, in Bonn bei 778 neuen Wohnungen in 2023, in Rhein- Sieg-Kreis waren es 1.707 im gleichen Zeitraum.


== Bonns Entwicklung seit den 1950-er Jahren ==
== Bonns Entwicklung seit den 1950-er Jahren ==
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[[Datei:Altstadthäuser in Bonn - IMG 0142.jpg|thumb|Altstadthäuser in Franzstraße]]
[[Datei:Altstadthäuser in Bonn - IMG 0142.jpg|thumb|Altstadthäuser in Franzstraße]]
[[Datei:Südstadt Häuser IMG 0020.jpg|thumb|Häuserzeile in der Bonner Südstadt]]
[[Datei:Südstadt Häuser IMG 0020.jpg|thumb|Häuserzeile in der Bonner Südstadt]]
[[Datei:Häuser an der Poppelsdorfer Allee IMG 0472.jpg|thumb|Häuser an der Poppelsdorfer Allee]]
[[Datei:Wohnungen in Beuel-Süd IMG 0216.jpg|thumb|Wohnungen an der Elsa-Brändström-Straße in Beuel-Süd]]
[[Datei:Wohnungen in Beuel-Süd IMG 0216.jpg|thumb|Wohnungen an der Elsa-Brändström-Straße in Beuel-Süd]]
[[Datei:Wohnbebauung in Plittersdorf IMG 0013.jpg|thumb|Wohnbebauung in Plittersdorf]]
[[Datei:Wohnbebauung in Plittersdorf IMG 0013.jpg|thumb|Wohnbebauung in Plittersdorf]]
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Um bei Neubauprojekten gegenzusteuern, hat die derzeitige Ratsmehrheit aus Grünen, SPD, LINKE und Volt im sogenannten Bonner Baulandmodell bereits eine Quote von bis zu 50 Prozent für öffentlich geförderten Wohnungsbau bei Neubauprojekten festgelegt. Flankierende Maßnahmen sind, dass die Stadt eigene Grundstücke regelmäßig nur noch in Erbpacht vergibt. Und sie will – beginnend mit dem Baugebiet Rosenfeld in Buschdorf – über eine eigene Stadtentwicklungsgesellschaft die Versorgung mit Wohnraum stärken. Regelungen, die allerdings durch die weitere Ausweisung neuer Baugebiete dringend ergänzt werden müssen.
Um bei Neubauprojekten gegenzusteuern, hat die derzeitige Ratsmehrheit aus Grünen, SPD, LINKE und Volt im sogenannten Bonner Baulandmodell bereits eine Quote von bis zu 50 Prozent für öffentlich geförderten Wohnungsbau bei Neubauprojekten festgelegt. Flankierende Maßnahmen sind, dass die Stadt eigene Grundstücke regelmäßig nur noch in Erbpacht vergibt. Und sie will – beginnend mit dem Baugebiet Rosenfeld in Buschdorf – über eine eigene Stadtentwicklungsgesellschaft die Versorgung mit Wohnraum stärken. Regelungen, die allerdings durch die weitere Ausweisung neuer Baugebiete dringend ergänzt werden müssen.


Ende November 2024 wurde bekannt, dass sich die Ratskoalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt auf weitere mögliche Baugebiete im Stadtgebiet von Bonn einigen konnte, die aus dem sogenannten [[Projekt „NEILA“|NEILA-Entwicklungskonzept]] herausgearbeitet wurden. In den vier Bonner Stadtteilen sind danach zwischen 1970 und 2670 neue Wohnungen möglich, davon bis zu 500 Wohnungen zwischen [[Ückesdorf]], [[Lengsdorf]], [[Ippendorf]] und [[Brüser Berg]] und weitere bis zu 700 Wohnungen auf dem Petrusacker an der [[Kölnstraße]]. Weiteres Bauland könnte in den Stadtteilen [[Kessenich]], [[Heiderhof]], [[Vilich]] und auf einer Brachfläche zwischen der Bonner Telekom-Zentrale und der [[Autobahn A 562]] sowie an der [[Bundesstraße B 9]] entstehen. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, die Flächen auf eine Wohnbebauung hin zu prüfen und entsprechende Zielbeschlüsse vorzubereiten, um dort neues Bauplanungsrecht zu schaffen. Zusammen mit den seit 2020 bereits gefassten Zielbeschlüssen, die weitere 3.700 Wohneinheiten umfassen, soll das den angespannten Bonner Wohnungsmarkt deutlich entlasten.  
Ende November 2024 hat sich die Ratskoalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt auf weitere mögliche Baugebiete im Stadtgebiet von Bonn geeinigt, die aus dem sogenannten [[Projekt „NEILA“|NEILA-Entwicklungskonzept]] herausgearbeitet wurden. In den vier Bonner Stadtteilen sind danach zwischen 1970 und 2670 neue Wohnungen möglich, davon bis zu 500 Wohnungen zwischen [[Ückesdorf]], [[Lengsdorf]], [[Ippendorf]] und [[Brüser Berg]] und weitere bis zu 700 Wohnungen auf dem Petrusacker an der [[Kölnstraße]]. Weiteres Bauland könnte in den Stadtteilen [[Kessenich]], [[Heiderhof]], [[Vilich]] und auf einer Brachfläche zwischen der Bonner Telekom-Zentrale und der [[Autobahn A 562]] sowie an der [[Bundesstraße B 9]] entstehen. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, die Flächen auf eine Wohnbebauung hin zu prüfen und entsprechende Zielbeschlüsse vorzubereiten, um dort neues Bauplanungsrecht zu schaffen. Zusammen mit den seit 2020 bereits gefassten Zielbeschlüssen, die weitere 3.700 Wohneinheiten umfassen, soll das den angespannten Bonner Wohnungsmarkt deutlich entlasten.  
* '''vgl. dazu:''' [https://ga.de/bonn/stadt-bonn/koalition-einigt-sich-auf-moegliche-baugebiete-in-bonn_aid-121349639 ga.de vom 22. November 2024]
* '''vgl. dazu:''' [https://ga.de/bonn/stadt-bonn/koalition-einigt-sich-auf-moegliche-baugebiete-in-bonn_aid-121349639 ga.de vom 22. November 2024]
Bonn gehört unverändert zu den Städten mit einem angespannten Wohnungsmarkt (definiert nach Baulandmobilisierungsverordnung NRW und Baugesetzbuch). Bis zum Jahr 2040 wird für die Stadt ein weiterer Bevölkerungszuwachs erwartet und damit ein zusätzlicher Wohnraumbedarf von rund 13.000 Wohneinheiten. Anfang 2025 wurde bekannt, dass Bonn Fördermittel in Höhe von 240.000 Euro vom Bund für ein Register erhält, das bislang ungenutzte Flächen zur Wohnbebauung finden soll. Bestehende Daten werden dafür KI-gestützt und automatisiert zusammengeführt. Im Stadtplanungsamt werden nun bestehende Daten - zu einem digitalen Grundlageninstrument zusammengeführt und zum Bonner Baupotenzialregister „B²PR“ weiterentwickelt.
* [https://www.bonn.de/pressemitteilungen/januar/das-bonner-baupotentialregister-soll-wohnflaechen-smart-identifizieren.php Informationen auf Bonn.de vom 9. Januar 2025]


== Innerstädtische Wohnraumbeschaffung ==
== Innerstädtische Wohnraumbeschaffung ==
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== Masterplan Innere Stadt ==
== Masterplan Innere Stadt ==
[[Datei:RheinLogen Bonn IMG 0146.jpg|right|300px|RheinLogen in Bonn]]
[[Datei:RheinLogen Bonn IMG 0146.jpg|thumb|right|300px|RheinLogen in Bonn]]
=== Bonner Innenstadtentwicklung ===
=== Bonner Innenstadtentwicklung ===
Der Bonner [[Masterplan Innere Stadt]] gibt den Rahmen für die Innenstadtentwicklung der nächsten Jahre vor. Ziele sind unter anderem, das Wohnen in der Stadt zu stärken und diese zum Rhein hin zu öffnen. Mit Millionen-Zuschüssen des Landes NRW an die Stadt soll die Innenstadt aufgewertet und mehr Aufenthaltsqualität für die Menschen geschaffen werden.
Der Bonner [[Masterplan Innere Stadt]] gibt den Rahmen für die Innenstadtentwicklung der nächsten Jahre vor. Ziele sind unter anderem, das Wohnen in der Stadt zu stärken und diese zum Rhein hin zu öffnen. Mit Millionen-Zuschüssen des Landes NRW an die Stadt soll die Innenstadt aufgewertet und mehr Aufenthaltsqualität für die Menschen geschaffen werden.