Josef Thiebes: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Josef Thiebes Strasse IMG 0121.jpg|thumb|Häuser der ehem. Arbeitersiedlung in Beuel an der Josef Thiebes - Strasse]]
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Ein Straßenschild für "Ohm Jupp Thiebes" Beuel ehrt den Mitbegründer der Beueler AWO und langjährigen SPD-Chef in Beuel, der unter den Nazis ins Zuchthaus musste. Heute ist nach ihm eine Strasse in Beuel benannt. Die Häuser an der [[Josef Thiebes]] - Straße gehörten einst zum ehemaligen Beueler Arbeiterwohnviertel nahe der [[Jutesspinnerei Beuel|Jutesspinnerei in Beuel]].  
Ein Straßenschild für "Ohm Jupp Thiebes" in [[Beuel]] ehrt den Mitbegründer des Ortsvereins Beuel der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und langjährigen SPD-Vorsitzenden in Beuel, der unter den Nazis verfolgt wurde. Heute ist nach ihm eine Strasse in Beuel benannt. Die Häuser an der Josef Thiebes - Straße gehörten einst zum ehemaligen Beueler Arbeiterwohnviertel nahe der [[Jutespinnerei Beuel|Jutespinnerei in Beuel]].  
 
'''Josef Thiebes''' wurde am 22. August 1889 in [[Schwarzrheindorf]] geboren. Nach seiner Ausbildung zum Schlosser war er seit 1912 bei den Elektrischen Bahnen der Bonn-Stadt, des Kreises Bonn-Land und des Siegkreises beschäftigt. Nach dem Ersten Weltkrieg trat Thiebes der SPD bei und engagierte sich als Gewerkschafter und Betriebsrat. Während der  Zeit der Wirtschaftskrise war er 1927 Mitbegründer der Beueler Arbeiterwohlfahrt und sah eine wichtige Aufgabe darin, die zunehmende Zahl von Erwerbslosen zu unterstützen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden 1933 die meisten Parteidokumente von den damaligen SPD-Vorsitzenden Josef Thiebes und Gerhard Küppers verbrannt, die von einer geplanten Hausdurchsuchung durch die Nazis erfahren hatten. Durch die von Josef Thiebes organisierten Waldspaziergänge ins Siebengebirge blieben die Beueler SPD-Genossen auch während des Zweiten Weltkriegs in Kontakt. Nach 1945 nahm Thiebes seine politische und ehrenamtliche Tätigkeit wieder auf. Er gehörte dem Bürgerrat, anschließend dem Gemeinderat von Beuel an. Er beteiligte sich maßgeblich am Aufbau der Beueler SPD und begründete mit der AWO die Stadtranderholung für Kinder. Ebenso trug er nach dem Krieg die Verantwortung für das Sozial- und Flüchtlingsamt in Beuel. 1956 wurde er erneut in den Beueler Stadtrat gewählt und fungierte als Fraktionssprecher bevor er sich 1960 aus gesundheitlichen Gründen aus der politischen Arbeit zurückzog. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm 1963 der Ehrenring der damals noch selbständige Stadt Beuel verliehen. Josef Thiebes starb am 16. April 1968. Er ist auf dem Friedhof am Platanenweg in Beuel beigesetzt worden.
 
(Quelle: [https://www.bonn.de/themen-entdecken/bildung-lernen/gedenkbuch-verfolgter.php www.bonn.de])


== siehe auch ==
== siehe auch ==
* [[Arbeiterwohlfahrt]] (AWO)
* [[Arbeiterwohlfahrt]] (AWO)
 
* [[Arbeiterwohnen in Bonn]]





Aktuelle Version vom 13. September 2024, 22:37 Uhr

Häuser der ehem. Arbeitersiedlung in Beuel an der Josef Thiebes - Strasse

Ein Straßenschild für "Ohm Jupp Thiebes" in Beuel ehrt den Mitbegründer des Ortsvereins Beuel der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und langjährigen SPD-Vorsitzenden in Beuel, der unter den Nazis verfolgt wurde. Heute ist nach ihm eine Strasse in Beuel benannt. Die Häuser an der Josef Thiebes - Straße gehörten einst zum ehemaligen Beueler Arbeiterwohnviertel nahe der Jutespinnerei in Beuel.

Josef Thiebes wurde am 22. August 1889 in Schwarzrheindorf geboren. Nach seiner Ausbildung zum Schlosser war er seit 1912 bei den Elektrischen Bahnen der Bonn-Stadt, des Kreises Bonn-Land und des Siegkreises beschäftigt. Nach dem Ersten Weltkrieg trat Thiebes der SPD bei und engagierte sich als Gewerkschafter und Betriebsrat. Während der Zeit der Wirtschaftskrise war er 1927 Mitbegründer der Beueler Arbeiterwohlfahrt und sah eine wichtige Aufgabe darin, die zunehmende Zahl von Erwerbslosen zu unterstützen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden 1933 die meisten Parteidokumente von den damaligen SPD-Vorsitzenden Josef Thiebes und Gerhard Küppers verbrannt, die von einer geplanten Hausdurchsuchung durch die Nazis erfahren hatten. Durch die von Josef Thiebes organisierten Waldspaziergänge ins Siebengebirge blieben die Beueler SPD-Genossen auch während des Zweiten Weltkriegs in Kontakt. Nach 1945 nahm Thiebes seine politische und ehrenamtliche Tätigkeit wieder auf. Er gehörte dem Bürgerrat, anschließend dem Gemeinderat von Beuel an. Er beteiligte sich maßgeblich am Aufbau der Beueler SPD und begründete mit der AWO die Stadtranderholung für Kinder. Ebenso trug er nach dem Krieg die Verantwortung für das Sozial- und Flüchtlingsamt in Beuel. 1956 wurde er erneut in den Beueler Stadtrat gewählt und fungierte als Fraktionssprecher bevor er sich 1960 aus gesundheitlichen Gründen aus der politischen Arbeit zurückzog. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm 1963 der Ehrenring der damals noch selbständige Stadt Beuel verliehen. Josef Thiebes starb am 16. April 1968. Er ist auf dem Friedhof am Platanenweg in Beuel beigesetzt worden.

(Quelle: www.bonn.de)

siehe auch