Castra Bonnensis: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Römerkran IMG 1007.jpg|thumb|Rekonstruierter Römerkran in Bonn-Castell]]
[[Datei:Drususdenkmal20 edited.jpg|thumb|Römerdenkmal auf dem Rheindamm bei Schwarzrheindorf. - Foto: Hans-Dieter Weber.]]
Der Stadtteil [[Bonn-Castell]] liegt auf dem Gebiet eines früheren römischen Lagers. Als die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) zur Hauptstadt der neuen Provinz Niedergermanien wurde, entstand für die etwa 10.000 Soldaten der I. Legion ein neues Quartier, das „Castrum Bonnensis“ gegenüber der Siegmündung mit einer beeindruckenden Größe von mehr als 500 Metern im Quadrat. Ein Modell steht heute an der Drususstraße.  
Der Stadtteil [[Bonn-Castell]] liegt auf dem Gebiet eines früheren römischen Lagers. Als die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) zur Hauptstadt der neuen Provinz Niedergermanien wurde, entstand für die etwa 10.000 Soldaten der I. Legion ein neues Quartier, das „Castrum Bonnensis“ gegenüber der Siegmündung mit einer beeindruckenden Größe von mehr als 500 Metern im Quadrat. Ein Modell steht heute an der Drususstraße.  


Eine zweite Siedlung entstand in Höhe des heutigen Bundesviertels und erlebte zwischen dem 2. und 3. Jahrhundert seine Blütezeit.
Eine zweite Siedlung entstand in Höhe des heutigen Bundesviertels und erlebte zwischen dem 2. und 3. Jahrhundert ihre Blütezeit.


== Legionsfestung am Rhein ==
== Legionsfestung am Rhein ==
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== Römerkran ==
== Römerkran ==
[[Datei:Römerkran IMG 1007.jpg|thumb|Rekonstruierter Römerkran in Bonn-Castell]]
Anlässlich des Bonner Stadtjubiläums im Jahr 1989 wurde der „Römerkran“ der Stadt Bonn von einer Hürther Schwertransportfirma gestiftet, ein sog. „Pentapastos“, ein im römischen Reich üblicher Fünfflaschenzug, der seinerzeit von einer sechsköpfigen Mannschaft bedient wurde. Immerhin 5 Tonnen konnten mit ihm bis zu einer Höhe von etwa 8 Metern gehoben werden.
Anlässlich des Bonner Stadtjubiläums im Jahr 1989 wurde der „Römerkran“ der Stadt Bonn von einer Hürther Schwertransportfirma gestiftet, ein sog. „Pentapastos“, ein im römischen Reich üblicher Fünfflaschenzug, der seinerzeit von einer sechsköpfigen Mannschaft bedient wurde. Immerhin 5 Tonnen konnten mit ihm bis zu einer Höhe von etwa 8 Metern gehoben werden.


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== Via Appia ==
== Via Appia ==
Eine Reihe römischer Grabsteine, Weihealtäre, ein Meilenstein und eine Jupitersäule befinden sich im Bonner [[Rheinauenpark]], gestaltet zu einer kleinen „Via Appia“ in Anlehnung an die berühmte Gräberstraße in Rom. Abgüsse von Originalen aus dem Rheinischen Landesmuseum wurden anlässlich der Bundesgartenschau 1979 hier aufgestellt.  
[[Datei:An der Römerstrasse in der Rheinaue - IMG 0205.jpg|thumb|An der Römerstrasse in der Bonner Rheinaue]]
Eine Reihe römischer Grabsteine, Weihealtäre, ein Meilenstein und eine Jupitersäule befinden sich im Bonner [[Rheinauenpark]], gestaltet zu einer kleinen „Via Appia“ in Anlehnung an die berühmte Gräberstraße in Rom. Abgüsse von Originalen aus dem Rheinischen Landesmuseum wurden anlässlich der Bundesgartenschau 1979 hier aufgestellt.


== Vicus Bonnensis ==
== Vicus Bonnensis ==
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== Wichelshof ==
== Wichelshof ==
[[Datei:Römischer Backofen - Haus der SWB - IMG 0006.jpg|thumb|Römischer Backofen aus dem 3. Jahrhundert vor dem Haus der SWB in der Sandkaule]]
Der Wichelshof am Bonner Rheinufer gehört zu den frühen mittelalterlichen Gründungen auf römischen Boden. An seiner Stelle soll das zum Hafen gelegene Tor des Römerlagers gestanden haben. Seit 948 ist der Wichelshof urkundlich belegt. Er gehörte zum frühmittelalterlichen Siedlungsbereich um [[Dietkirche]]n. Schon im 18. Jahrhundert wurden hier die ersten archäologischen Grabungen durchgeführt und Teile des ehemaligen Römerlagers sowie viele Einzelfunde freigelegt.
Der Wichelshof am Bonner Rheinufer gehört zu den frühen mittelalterlichen Gründungen auf römischen Boden. An seiner Stelle soll das zum Hafen gelegene Tor des Römerlagers gestanden haben. Seit 948 ist der Wichelshof urkundlich belegt. Er gehörte zum frühmittelalterlichen Siedlungsbereich um [[Dietkirche]]n. Schon im 18. Jahrhundert wurden hier die ersten archäologischen Grabungen durchgeführt und Teile des ehemaligen Römerlagers sowie viele Einzelfunde freigelegt.


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