Von der Stadt in den Wald - das geht ganz schnell, wenn man die Waldau im Stadtteil Venusberg besucht. Das Naherholungsgebiet am nördlichen Teil des Kottenforstes bietet Natur pur. Im Wildtiergehege leben Wildschweine und Hirsche, die gerne von Groß und Klein bewundert werden.

Weg der Artenvielfalt
Am Haus der Natur der Stadt Bonn

Für die Bonner ist die Waldau, neben der Rheinaue, ein Naherholungsbiet par excellence. Nur nicht im Tal, sondern auf der Venusberg-Ippendorfer Höhe im Kottenforst gelegen. Hier gibt es nicht nur ein beliebtes Ausflugslokal und das „Haus der Natur“, sondern auch einen groß dimensionierten Kinderspielplatz und nahebei das Wildgehege mit (jeweils getrennten) Gattern für Schwarzwild (Wildscheine) und Hirsche (Damwild und Rotwild). Das Gehege findet naturgemäß vor allem im späten Frühjahr besondere Aufmerksamkeit, wenn sich der vierbeinige Nachwuchs dort einstellt.

An der Waldau entspringt der Engelsbach, der durch das Melbtal Richtung Rhein fließt.

Bis zum Mittelalter dienten die Wälder der Brenn- und Nutzholzversorgung der Bürger von Ippendorf und Kessenich, ebenso zum Vieheintrieb (Hutewald).

In der Mitte des 18. Jahrhunderts erschloss Kurfürst Clemens August den Kottenforst mit einem systematischen Wegenetz. Aus dieser Zeit stammt unter anderem die durch die Waldau führende Dottendorfer Allee.

Im Jahr 1908 kaufte dann die Stadt Bonn den damaligen Hof auf der Waldau und einen Großteil der umgebenden Wälder, die heute mit Mischwald bestanden sind.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann erst in den 1950er-Jahren die planmäßige Wiederaufforstung im Stadtwald. Im Jahr 1961 kam das Wildgehege hinzu.

Gasthaus

 
Gasthaus auf der Waldau

Die Waldau liegt im Stadtteil Venusberg am Südhang des gleichnamigen Berges und bildet den nördlichsten Teil des Kottenforsts.

Bekannt ist sie vor allem als Ausflugsziel. Das Gasthaus Waldau liegt mitten im gleichnamigen Waldgebiet.

Seit Frühjahr 2018 bewirtschaftet die Dacapo-Service-GmbH das Gasthaus.

Zum Gastronomiebetrieb gehört auch der Kiosk neben dem Bauerngarten am Haus der Natur.

Haus der Natur und Wildgatter

 
Haus der Natur auf der Waldau

Das Haus der Natur auf dem Venusberg ist das Umweltbildungszentrum der Stadt Bonn. Eine Dauerausstellung widmet sich dem Thema „Großstadtwald“. Sie dient als Ausgangspunkt für das Outdoor-Programm im Wald, im Bauerngarten, auf der Streuobstwiese oder auf dem Weg der Artenvielfalt. Hinzu kommen Wechselausstellungen, Führungen und Workshops.

Das Haus der Natur ist Ende der 1980-er Jahre in einem aus dem Hunsrück übersiedelten Fachwerkhaus untergekommen. Kooperationen bestehen unter anderem mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und dem Naturpark Rheinland.

 
Wildgehege im Kottenforst. Foto: Hans-Dieter Weber.

Im nahe gelegenen städtischen Wildgatter auf der Waldau sind auf einer Fläche von insgesamt sieben Hektar in drei verschiedenen Gattern verschiedene Arten von Hirschen und Rehen sowie Wildschweine unterbracht.

Das Wildgehege auf dem Venusberg liegt etwa 300 Meter vom Waldrestaurant Waldau entfernt und ist ständig geöffnet. Besonders interessant ist die Zeit der Niederkunft des Schwarzwildes (Frischlinge) ab etwa Mitte des Jahres sowie die Hirschbrunft (Rotwild ab Mitte September, Damwild ab Mitte Oktober).

Spielplatz

Zur Waldau gehört auch ein Spielplatz von beträchtlicher Größe. Am 6. April 1972 eröffnete der damalige Oberstadtdirektor Wolfgang Hesse einen regelrechten Kinderfreizeitpark.

Wandern

Durch den Stadtwald führt der "Bonner Weg der Artenvielfalt". Auf 2,3 Kilometern Länge gibt es neun Erlebnisstationen und 15 Infotafeln, die die Natur erklären. Weitere zehn Tafeln stellen die Baumarten entlang des Weges vor.

Auf einem Barfußpfad kann man die Natur auch mit seinen Füßen erkunden.

Seit 2008 führt der Weg entlang der Erlebnisstationen und Informationstafeln durch den Bonner Stadtwald, die von der Kinderbuchfigur „Hase Felix“ erklärt werden.

Weblinks und Quellen