Gästehaus Petersberg

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Gästehaus Petersberg im Siebengebirge

Der Stromberg bei Königswinter wurde später durch die Wallfahrtskapelle Sankt Peter Petersberg genannt. Er ist mit 331 m Höhe der fünfthöchste Berg im Siebengebirge. Hier befindet sich das Grandhotel, das als Gästehaus der Bundesrepublik besondere Bedeutung erlangte.

Das Haus wird von der Steigenberger-Kette als Fünf-Sterne-Hotel „Steigenberger Grandhotel Petersberg“ betrieben.

Geschichte

Schon im 14. Jahrhundert wurde von Zisterzienser-Mönchen eine Wallfahrtskapelle auf dem Berg errichtet, die dem heiligen Petrus geweiht war. Die heutige Kapelle entstand im 18. Jahrhundert.

Auf einer Tafel neben dem Eingang der Kapelle heißt es:
„Von den Zisterziensermönchen des Klosters Heisterbach als dem Hl. Petrus geweihte Wallfahrtskapelle erbaut und von Abt Hermann Kneusgen am Ostersamstag des Jahres 1764 geweiht. Beim Bau der Kapelle wurden Steine der mittelalterlichen Kirchenanlage im Ostteil des Petersberg-Plateaus verwendet. Der Dachreiter mit Glocke wurde mehrfach erneuert.“

In seiner heutigen Form entstand das Hotel in den Jahre 1912 bis 1914.

Der Kölner Fabrikant Ferdinand Mülhens erwarb neben den beiden Zahnradbahnen zum Petersberg und Drachenfels auch das Gebäude auf dem Petersberg und ließ es zum neubarocken „Kurhotel Mülhens“ nach den Plänen des Architekten Heinrich Müller-Erkelenz umbauen. Später wurde die Straße zum Gipfel des Petersberg erbaut (Eröffnung im Mai 1927) und die Rheinterrassen (1930-er Jahre) angelegt.

Nach dem Krieg beschlagnahmten die Alliierten das Haus und machten es zum Dienstsitz ihrer Hohen Kommission (bis 1951). Hier oben verhandelte Bundeskanzler Konrad Adenauer solange, bis 1949 das Petersberger Abkommen geschlossen wurde. Unvergessen die Episode, als Adenauer sich – um gleiche Augenhöhe zu demonstrieren – ebenfalls auf den roten Teppich stellte, der eigentlich den fremden Kommissaren vorbehalten war.

Schließlich pachtete die erste Bundesregierung das 1952 wiedereröffnete Hotel von 1955 bis 1969 als Residenz für hohe Staatsgäste. 31 gekrönte und ungekrönte Besucher verewigten sich in dieser Zeit im Goldenen Buch der Stadt Königswinter. Nach Ablauf der Pacht wurde das Hotel geschlossen und nur 1973 für wenige Tage für Leonid Breschnew wieder hergerichtet. 1979 – Bonns Rolle als Hauptstadt schien auf ewig zementiert – kaufte der Bund Haus und Grund, um ein eigenes Gästehaus einzurichten. Das Hotel wurde so gründlich „restauriert“, dass kaum ein Stein auf dem anderen blieb. Kein Wunder, dass der anfängliche Kostenrahmen gleich mehrmals gesprengt und die Wiedereröffnung mehrmals verschoben wurde (bis 1990). Allerdings konnte sich das, was schließlich dabei herauskam, auch sehen lassen. Vor allem die hinzugefügte gewaltige Rotunde beeindruckt den Besucher fast ebenso wie der nach wie vor unglaubliche Blick auf Bonn und Rheintal.

Weblinks und Quellen

Kultur.Landschaft.Digital.: