Nicht etwa eine Gewinnerin eines Hausfrauen-Wettbewerbs, sondern eine Tomatensorte, die beinahe in Vergessenheit geraten wäre.

Wären da nicht die Botanischen Gärten der Bonner Universität, die sich von einer deutschen Gendatenbank Saatgut von der in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts beliebten und seinerzeit im Vorgebirge angebauten Tomate für ihren Nutzpflanzengarten kommen ließen. Dort wurde es erfolgreich in ein Erhaltungsprojekt für kaum noch bekannte regionale Kulturpflanzen aufgenommen. „Bei der Sorte Bonner Beste handelt es sich um eine früh reifende, allerdings dann weich werdende rote Stabtomate“, heißt es in einem Informationsblatt der Botaniker.

Vermutlich vor allem die letztere Eigenschaft (die Früchte platzten bei Regen oder Hagel) hat die Landwirte damals wohl zu anderen Sorten greifen lassen. Im Nutzpflanzengarten haben noch andere rar gewordene Kulturpflanzen aus der Bonner Region eine Zuflucht gefunden, so etwa die „Poppelsdorfer Schwarze“ (Süßkirsche), die „Kleine Rheinländerin“ (Erbse), der „Bonner Markt“ (Feldsalat), „Bonner Advent“ (Wirsing) oder die „Möschbonne“, eine Stangenbohne, deren Samen farblich den Eiern von Spatzen (rheinisch: Mösch) gleicht.

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