Hans Thuar (* 29. Oktober 1887 in Treppendorf (Spreewald) † 24. Oktober 1945 in Langensalza) war ein deutscher Maler mit Ursprüngen im Impressionismus, der dem Rheinischen Expressionismus zugerechnet wird.

In Bonn ist nach ihm die Thuarstrasse benannt.

Leben und Werk

Als Thuars Vater Reinhold die Leitung der Generalagentur einer Versicherung übernahm, übersiedelte die Familie 1892 nach Köln. Dort lernte Hans Thuar schon in jungen Jahren August Macke kennen, der mit seiner Familie aus dem Sauerland nach Köln gekommen war und ebenfalls im Belgischen Viertel wohnte. Mit ihm verband ihn bis zum frühen Tod Mackes eine feste Freundschaft.

Der 12.5.1899 stellt ei­ne ein­schnei­den­de Zä­sur im jungen Leben von Hans Thuar dar, als der Elf­jäh­ri­ge am Habs­bur­ger­ring in Köln von ei­ner Pfer­de­bahn über­fah­ren wurde und bei­de Bei­ne verlor. Besonders nach Ma­ckes Tod 1914, so heißt es, tru­gen Thu­ars kör­per­li­che Be­hin­de­rung aber auch psychische Probleme und fi­nan­zi­el­le Nö­te da­zu bei, dass sein Schaf­fen wie­der­holt jah­re­lang unterbrochen wurde und Aus­stel­lungs­be­tei­li­gun­gen oft nur auf re­gio­na­ler Ebe­ne statt­fan­den. Gerade vor diesem Hintergrund verdient sein künstlerisches Schaffen umso größere Anerkennung.

Eine ers­te gro­ße Schaf­fens­pe­ri­ode in Bonn ist ab 1911 in Endenich zu verorten, wohin er mit seiner Freundin zog. Auch Ma­cke hatte sich schon En­de 1910 wie­der in Bonn nie­der­ge­las­sen. In Endenich entstand etwa 1911 „Die Dorfstraße von Endenich“, die Thuar im Stil der französischen Moderne malte.

Nach der Trennung von der Freundin wechselten die Wohnsitze außerhalb von Bonn, bis Hans Thuar mit seiner Frau Hen­ri­et­te Rasch (Eheschließung am 31.10.1913) im Jahr 1919 in ei­ne Woh­nung in der so­ge­nann­ten Wil­helms­burg in Schwarz­rhein­dorf (damals noch Teil der Bürgermeisterei Beuel) zog, die dem be­freun­de­ten Arzt Arthur Sa­mu­el ge­hör­te. Seine wichtigste Schaffensperiode von 1920 bis 1926 schloss sich an. Er ex­pe­ri­men­tier­te mit den sti­lis­ti­schen Mög­lich­kei­ten ex­pres­si­ver Bild­kom­po­si­tio­nen und be­gann 1921 auch mit der Ar­beit an Holz­schnit­ten.

Auch seine letzten Lebensjahre waren mitunter bitter. Nach der Zerstörung von Haus und Atelier im Jahr 1944 bei einem Bombenangriff auf Ramersdorf wird Thuar nach Thüringen evakuiert und starb dort kurz vor einer geplanten Rückkehr ins Rheinland.

siehe auch

Weblinks und Quellen