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Für die Bonner ein Stück stadtnahes Erholungsgebiet, für die Studierenden (sommers) eine Liegewiese, hat der Hofgarten auch schon gewaltige Demonstrationen er- und überlebt – so jene gegen die Notstandsgesetze, als 1968 an die 300 000 Gesetzesgegner die Stadt und den Hofgarten eroberten. | Für die Bonner ein Stück stadtnahes Erholungsgebiet, für die Studierenden (sommers) eine Liegewiese, hat der Hofgarten auch schon gewaltige Demonstrationen er- und überlebt – so jene gegen die Notstandsgesetze, als 1968 an die 300 000 Gesetzesgegner die Stadt und den Hofgarten eroberten. | ||
Version vom 5. Dezember 2023, 12:28 Uhr
Große Grünfläche südlich des Uni-Hauptgebäudes mit Baumalleen zu beiden Seiten. An seinem südlichen Ende befindet sich das Akademische Kunstmuseum. Der Hofgarten ist Eigentum der Universität, was immer wieder bis in unsere Tage zu Auseinandersetzungen bezüglich seiner öffentlichen Verwendung geführt hat. Mittlerweile hat die Uni selber die Fläche als „Location“ entdeckt – etwa für die seit 2005 jährlich stattfindende Absolventenfeier.
Geschichte
Der Hofgarten wurde im 18. Jahrhundert als barocker Park vor dem kurfürstlichen Schloss angelegt und ging 1818 in den Besitz der neu gegründeten Universität Bonn. Während der Zeit Bonns als Hauptstadt (1949 – 1999) war die Stadt häufig Ziel zivilgesellschaftlicher Protestkundgebungen und der Hofgarten einer der wichtigsten Versammlungsorte.
Ort für Demonstrationen
Für die Bonner ein Stück stadtnahes Erholungsgebiet, für die Studierenden (sommers) eine Liegewiese, hat der Hofgarten auch schon gewaltige Demonstrationen er- und überlebt – so jene gegen die Notstandsgesetze, als 1968 an die 300 000 Gesetzesgegner die Stadt und den Hofgarten eroberten.
Und in den 1980-er Jahre war der Bonner Hofgarten der zentrale Ort in der damaligen Bundeshauptstadt, wo die großen Friedensdemonstrationen stattfanden.
Die Friedensdemonstration am 10. Oktober 1981 stand unter dem Motto Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen. Etwa 300.000 Menschen nahmen an der zentralen Abschlusskundgebung im Hofgarten teil, um gegen den NATO-Doppelbeschluss zu protestieren. Zu den Rednern zählten Heinrich Albertz, Heinrich Böll, Erhard Eppler, Petra Kelly und Coretta Scott King.
Im darauf folgenden Jahr fanden Demonstrationen mit mehr als 500.000 Teilnehmer/innen aus Anlass der NATO-Gipfelkonferenz auf der Beueler Rheinseite statt, bevor im Jahr 1983 wieder eine Großdemonstration im Hodfgarten mit rund einer halben Million Menschen stattfand. Bei der Friedensdemonstration am 22. Oktober 1983 sprach unter anderem Willy Brandt und bezog eindeutig Stellung gegen Massenvernichtungsmittel. Etwa 150.000 Demonstranten bildeten zudem eine Menschenkette um das damalige Regierungsviertel.
- vgl. dazu: www.friedenskooperative.de/friedensweg-bonn
Regina Pacis
Eine Art Schutzpatronin des Hofgartens ist die über dem (Hinter-)Eingang zum Hauptgebäude in einer Nische untergebrachte Madonnen-Figur „Regina Pacis“. Die Königin des Friedens hatte sogar die Bomben des II. Weltkriegs so gut wie unversehrt überstanden, was für die Bonner einem kleinen Wunder gleichkam.
Weblinks und Quellen
- „Hofgarten Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57847-20121130-2 (Abgerufen: 23. Mai 2023)