Justizvollzugsanstalt Rheinbach: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Haftanstalt nahm zum 1. April 1914 ihren Betrieb auf, damals noch als preußisches Zuchthaus. Im Jahr 1909 hatte | Die Haftanstalt nahm zum 1. April 1914 ihren Betrieb auf, damals noch als preußisches Zuchthaus mit einer Kapelle für die Gottesdienste beider Konfessionen. | ||
Im Jahr 1909 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Errichtung der „Königlichen Strafanstalt Rotterbach bei Rheinbach“ beschlossen, im damals noch unbebauten Bereich zwischen dem Rotterbach (bei dem heutigen Ortsteil Oberdrees) und der Stadt. | |||
Mit der Eröffnung in Rheinbach ging die Schließung des Zuchthauses auf dem Siegburger Michaelsberg einher. Der Benediktinerorden eröffnete dort wieder die [[Abtei Michaelsberg]] und die Gefangenen aus Siegburg wurden per Eisenbahn nach Rheinbach verlegt, in der 4. Klasse und zu zweit aneinander gefesselt. | Mit der Eröffnung in Rheinbach ging die Schließung des Zuchthauses auf dem Siegburger Michaelsberg einher. Der Benediktinerorden eröffnete dort wieder die [[Abtei Michaelsberg]] und die Gefangenen aus Siegburg wurden per Eisenbahn nach Rheinbach verlegt, in der 4. Klasse und zu zweit aneinander gefesselt. | ||
In der NS-Zeit gehörte die Haftanstalt in Rheinbach zum Unrechtssystem und es waren auch Zwangsarbeiter und politische Häftlinge inhaftiert. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein Teil der Rheinbacher Strafanstalt als Außenstelle des Kölner Gestapo-Gefängnisses und zuletzt auch als Wehrmachtsgefängnis genutzt. <ref>vgl. dazu etwa [https://www.rheinbach.de/ | In der NS-Zeit gehörte die Haftanstalt in Rheinbach zum Unrechtssystem und es waren auch Zwangsarbeiter und politische Häftlinge inhaftiert. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein Teil der Rheinbacher Strafanstalt als Außenstelle des Kölner Gestapo-Gefängnisses und zuletzt auch als Wehrmachtsgefängnis genutzt. <ref>vgl. dazu etwa [https://www.rheinbach.de/fileadmin/user_upload/Rheinbach_Entdecken/Erinnerungskultur/schwarzer_tag_von_rheinbach_kug2020.pdf Hans Orth, Der schwarze Tag von Rheinbach, 2019 - auf www.rheinbach.de]</ref> | ||
Nachdem es in den 1950/60er-Jahren immer wieder zu Überbelegungen gekommen war, wurde die Gefangenenzahl im Zuge der Strafrechtsreformen von 1969 deutlich reduziert. Damit verbunden waren auch stetige Modernisierungen wie etwa in den Jahren 2003 bis 2005 als die JVA auch erweitert wurde. | Nachdem es in den 1950/60er-Jahren immer wieder zu Überbelegungen gekommen war, wurde die Gefangenenzahl im Zuge der Strafrechtsreformen von 1969 deutlich reduziert. Damit verbunden waren auch stetige Modernisierungen wie etwa in den Jahren 2003 bis 2005 als die JVA auch erweitert wurde. | ||
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Aktuelle Version vom 26. September 2024, 13:32 Uhr
Die Justizvollzugsanstalt Rheinbach (JVA) liegt am Stadtrand von Rheinbach und ist dem Landgericht Bonn zugeordnet. Es werden etwa 550 Haftplätze vorgehalten.
Die Haftanstalt nahm zum 1. April 1914 ihren Betrieb auf, damals noch als preußisches Zuchthaus mit einer Kapelle für die Gottesdienste beider Konfessionen.
Im Jahr 1909 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Errichtung der „Königlichen Strafanstalt Rotterbach bei Rheinbach“ beschlossen, im damals noch unbebauten Bereich zwischen dem Rotterbach (bei dem heutigen Ortsteil Oberdrees) und der Stadt.
Mit der Eröffnung in Rheinbach ging die Schließung des Zuchthauses auf dem Siegburger Michaelsberg einher. Der Benediktinerorden eröffnete dort wieder die Abtei Michaelsberg und die Gefangenen aus Siegburg wurden per Eisenbahn nach Rheinbach verlegt, in der 4. Klasse und zu zweit aneinander gefesselt.
In der NS-Zeit gehörte die Haftanstalt in Rheinbach zum Unrechtssystem und es waren auch Zwangsarbeiter und politische Häftlinge inhaftiert. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein Teil der Rheinbacher Strafanstalt als Außenstelle des Kölner Gestapo-Gefängnisses und zuletzt auch als Wehrmachtsgefängnis genutzt. [1]
Nachdem es in den 1950/60er-Jahren immer wieder zu Überbelegungen gekommen war, wurde die Gefangenenzahl im Zuge der Strafrechtsreformen von 1969 deutlich reduziert. Damit verbunden waren auch stetige Modernisierungen wie etwa in den Jahren 2003 bis 2005 als die JVA auch erweitert wurde.
Der wohl bekannteste Häftling in der JVA Rheinbach war Kanzlerspion Günter Guillaume, der für die DDR Informationen aus dem damaligen Bonner Kanzleramt sammelte. Er saß von 1974 bis 1981 in der JVA Rheinbach ein.
Weblinks und Quellen
- jva-rheinbach.nrw.de
- General-Anzeiger vom 3.4.2014: JVA Rheinbach - An einem Tag waren alle Zellen leer
- Justizvollzugsanstalt Rheinbach. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-298050 (Abgerufen: 7. Juli 2023)
Einzelnachweise: